26.08.09
Rallye "Verbrechen der Wirtschaft" in
sechs Städten
Forschungsarbeiten wurden in
zehn weiteren Städten recherchiert
Der Landesausschuss der NRW VVN-BdA hat Ende August über den
Stand der Rallye „Verbrechen der Wirtschaft 1933 – 1945“
beraten. Zu dieser Aktion hatte der Landesausschuss vor 20 Monaten
aufgerufen, um über ein vernachlässigtes Gebiet der Erinnerungs-
und Aufklärungsarbeit aufzuklären, d.a. über die Täterschaft der
ökonomischen Eliten an Rhein und Ruhr.
In folgenden Städten wurden von VVN-Gruppen und –Mitgliedern
Initiativen gestartet, um über die Täter aus der Wirtschaft
aufzuklären und um städtische Erinnerungsarbeit dazu zu verlangen,
z.B. durch das Aufstellen von Mahntafeln: Dortmund, Düsseldorf,
Köln, Leverkusen, Siegen/Kreuztal und Herten/Recklinghausen.
Darüber hinaus liegen aus folgenden Städten Forschungsberichte
vor, die nun bearbeitet werden: Bielefeld, Bochum, Bonn, Duisburg,
Essen, Lüdenscheid, Mülheim, Neuss, Solingen und Wuppertal.
der Landesausschuss bat die VVN-BdA-Mitglieder in diesen
Städten, die Forschungsarbeiten zu örtlichen Initiativen
weiterzuentwickeln. Später sollen die Zeugnisse der Verbrechen der
deutschen Wirtschaft während der Zeit von Faschismus und Krieg zu
Buchbeiträgen und zu einer Ausstellung „Verbrechen der Wirtschaft
an Rhein und Ruhr 1933 – 1945“ weiterentwickelt werden.
„Bitte keine neue Springorumstraße“
Im Rahmen der Rallye hatte die VVN-BdA in Dortmund sämtliche
Bezirksvertretungen angeschrieben. Aus Dortmund Innenstadt-Nord kam
die Antwort, dass auf dem Gelände der ehemaligen Westfalenhütte
eine Springorumallee entstehen solle, obgleich es dort schon eine
Springorumstraße gibt - eine zuviel. Dagegen erhob die VVN-BdA
Protest. Sie forderte die Benennung nach einem Widerstandskämpfer
oder einer Zwangsarbeiterin, aber nicht nach einem Ruhrindustriellen
aus der die Nazis fördernden Organisation "Ruhrlade". Am
Standort der früheren Springorum-Villa soll eine Mahntafel
angebracht werden. Die Bezirksvertretung Innenstadt-Ost schrieb am
17.6. an die VVN, es sei beschlossen worden: „Die
Bezirksvertretung regt an, die Schaffung von Erinnerungsplätzen im
Rahmen der Heftreihe des Stadtbezirksmarketings zu berücksichtigen.
Die Redaktion der Heftreihe wird gebeten dies in eigener
Verantwortung zu prüfen. " In Dortmund-Eving verlangt die
VVN-BdA die Umbenennung der Kirdorf-Siedlung, mit der dort noch
immer einer frühesten Hitler-Förderer und –Finanziers geehrt
wird.
Ulrich Sander
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