Heartfield: "Millionen stehen hinter Hitler"

Rallye „Spurensuche Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945“

Ein Projekt der VVN/BdA NRW

 

31.08.2017

Zu Lücken in unseren Darstellung

Dr. Fritz Bilz aus Köln schrieb uns:

(…) Weiter wird (in dem Buch „Von Arisierung bis Zwangsarbeit“) ausgeführt, der 4. Januar 1933 sei „ein bewusst vergessenes Datum“, auch die Kölner Stadtgeschichtsschreibung wolle dieses Datum „am liebsten ausblenden, systematisch vergessen machen“. (S. 52 f.). Das ist nachweislich falsch. Schon in der Publikation von Adolf Klein „Köln im Dritten Reich“ von 1983 wird darauf hingewiesen (S. 51 f.). Auch die beiden offiziösen Chroniken der Stadt Köln von Peter Fuchs und Carl Dietmar, beide erschienen 1991, weisen auf dieses Datum hin. Weiterhin hat der Verein EL-DE-Haus die von Werner Jung und mir 1993 erstellte Broschüre „Köln und der 30. Januar 1933“ dazu genutzt, ausführlich dieses Datum als Gründungsstunde des „Dritten Reiches“ zu bezeichnen. Zuletzt hat Matzerath in dem Band 12 der Geschichte der Stadt Köln, hrg. 2009, auf den 4. Januar 1933 hingewiesen.

In dieser Publikation sind 30 Orte in NRW genannt, in denen VVN-Gruppen die Zusammenarbeit von Unternehmern und Firmen mit dem NS-System aufgearbeitet haben. Die größte Stadt NRWs – Köln – fehlt, obwohl es gerade hier eine dichte Überlieferung über Zwangsarbeit und Arisierung in der NS-Zeit gibt. Erinnert sei nur an die von Karola Fings verfasste und vom Verein herausgegebene Publikation „Zwangsarbeit bei Ford“. Köln 1996. Weiterhin möchte ich an die Publikation der Kalker Geschichtswerkstatt von 1999 erinnern, „Kalk im Nationalsozialismus“, in dem in zwei Kapiteln – „Kalker Unternehmen in der Zeit des Nationalsozialismus“ und „Fremdarbeiter – Zwangsarbeiter“ – auf die Rolle der Unternehmen ausführlich eingegangen wird. Insbesondere die Situation bei KHD und CFK wird ausführlich geschildert. Nicht zuletzt muss die von Britta Bopf in der Reihe des NS-Dok 2004 geschriebene Publikation „Arisierung in Köln“ angeführt werden. Auch darf nicht vergessen werden, dass das NS-Dok über 450 Interviews ehemaliger Zwangsarbeiter in seinem Archiv birgt – auch von Juden – die eindringlich schildern, wie sie in Köln ausgebeutet, misshandelt und permanent mit dem Tode bedroht wurden.